Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BRSO
Marco Postinghel © BR\Astrid Ackermann

Marco Postinghel

Fagott
Solofagottist

Der aus Bozen stammenden Fagottist absolvierte seine musikalische Ausbildung zunächst in seiner Heimatstadt bei Romano Santi, später in Hannover bei Klaus Thunemann.

Nach einer dreijährigen Lehrtätigkeit am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig vervollkommnete er sein Spiel an der Karajan-Akademie des Berliner Philharmonischen Orchesters und war zugleich von 1986 bis 1991 Mitglied des Jugendorchesters des Europäischen Gemeinschaft (EUYO).

Vielfach preisgekrönt bei internationalen Wettbewerben, u. a. in Martigny, Ancona und Prag, führte ihn seine Konzerttätigkeit anschließend quer durch Europa, die USA, Japan, Korea und Südamerika. Als Solist spielte er alle wichtigen Fagottkonzerte mit Dirigenten wie Semyon Bychkov, Carlo Maria Giulini, Kent Nagano, Lorin Maazel, Wolfgang Sawallisch und Franz Welser-Möst. Nach vier Jahren als Solofagottist beim Orchestre de Paris übernahm er im Jahre 1994 dieselbe Position im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München.

Marco Postinghel beschäftigt sich neben dem klassischen Repertoire mit der barocken Literatur auf historischem Instrumentarium und konzertiert mit Ensembles wie Concerto Italiano, English Baroque Soloists, I Barocchisti, Accademia Bizantina und Musica Saeculorum. Der Fagottist tritt auch mit Orchestern auf, die sich vorrangig mit der zeitgenössischen Musik widmen, so u. a. mit dem Ensemble Ricerca Nuova und dem Ensemble Modern, ebenso mit Kammerorchestern wie dem Chamber Orchestra of Europe, dem Mahler Chamber Orchestra und der Cappella Andrea Barca.

Inzwischen ist Marco Postinghel Professor am Mozarteum in Salzburg, unterrichtet an der Mahler-Akademie in Ferrara und Bozen sowie an der Scuola di musica di Fiesole in Italien und ist Holzbläserdozent beim Gustav Mahler Jugendorchester. Er leitet Meisterkurse für Fagott und Kammermusik in Deutschland, England, Frankreich, Italien, Österreich, Portugal, Spanien, Korea und Japan.

Auch als Jury-Mitglied bei Internationalen Wettbewerben ist Marco Postinghel in Erscheinung getreten, so z. B. bei Wettbewerben in Tokio sowie beim ARD-Musikwettbewerb in München.

Interview

Welche Person / welches Ereignis hat Sie als Musiker maßgeblich geprägt und warum?
Mein bester Freund und Fagottist Sergio Azzolini. Ich bin mit ihm in unserer Heimatstadt Bozen aufgewachsen, wo wir schon irrsinnig viel zusammen musiziert haben. Seine brennende Leidenschaft und seine tiefe Liebe für die Musik haben mich schon als Kind maßgeblich geprägt und er ist mir nach wie vor sehr wichtig. Außerdem definitiv Nikolaus Harnoncourt!

Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen würden, welches würden Sie dann wählen?
Sicher ein anderes im Bassschlüssel! Ich bin in die Basslinie der Musik verliebt und deshalb ein leidenschaftlicher Continuo-Spieler.

Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Viele!! Kulturstädte kennenlernen, Bergwanderungen, Italien, alte Kinofilme, AC Milan, Malerei, Edelweiss, Photographie, die Südtiroler Buchweizentorte, Skifahren, Esel, Dante Alighieri, das Meer und die Spaghetti alla chitarra.

Welche drei Musikstücke würden Sie auf die berühmte Insel mitnehmen?
Monteverdi: Marienvesper, Bach: Matthäus-Passion, Schumann: Faust-Szenen.

Was war Ihre letzte musikalische Entdeckung?
Josquin Desprez : Missa l’homme armé, Robert Schumann: Fandango pour le piano, Joseph Haydn: Motetten.

Was ist Ihr persönlicher Musikeralbtraum?
Stefan Wolpes erste Sinfonie! …sonst Anspielproben: die nehmen mir umsonst immer so viel Energie für’s Konzert weg.

Blick durch’s Schlüsselloch

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In unserer Video-Serie zu unseren Kammermusikkonzerten stellen sich die Musiker der Kamera, gewähren Einblicke in kammermusikalische Feinheiten und plaudern aus dem Nähkästchen. Die Fragen kennen sie vorher nicht…

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Probeneinblick mit Marije Grevink, Marco Postinghel, Stefan Schilli und Ugo Di Giovanni zu einem Sonderkammerkonzert mit Barockmusik.

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Blick durch’s Schlüsselloch mit Anna Prohaska, Marije Grevink, Stefan Schilli, Hanno Simons, Marco Postinghel, Peter Kofler und Ugo Di Giovanni.