Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - BRSO

Bernard Haitink dirigiert Dvořák: Symphonie Nr. 7 und Scherzo capriccioso

BR-KLASSIK CD 900223 BRSO, Bernard Haitink Dvorak C Foto Sessner

Dvořáks Siebte Symphonie und sein «Scherzo capriccioso« in einer beeindruckenden Aufnahme voll klanglicher Tiefe mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Bernard Haitink.

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ANTONÍN DVOŘÁK – SYMPHONIE Nr. 7 d-Moll op. 70 und Scherzo capriccioso op. 66

Den niederländischen Dirigenten Bernard Haitink und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks verband eine langjährige und intensive künstlerische Zusammenarbeit, die sein Tod im Oktober 2021 abrupt beendete. Herausragende Liveaufnahmen von Konzerten aus den vergangenen Jahren, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden, legt BR-KLASSIK jetzt vor. Der Mitschnitt von Dvořáks siebter Symphonie dokumentiert ein Konzert vom März 1981 aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz. In diesem Rahmen wurden auch das »Scherzo capriccioso« unter Studiobedingungen aufgenommen.

Die Londoner Philharmonische Gesellschaft bat Antonín Dvořák nach dem erfolgreichen ersten Aufenthalt von 1884, im darauffolgenden Jahr wieder nach London zu kommen und zu diesem Anlass eine neue Symphonie zu komponieren. Ein ehrenvoller Auftrag – immerhin hatte die London Philharmonic Society sechs Jahrzehnte zuvor Beethovens Neunte Symphonie in Auftrag gegeben! Als Dvořák am 13. Dezember 1884 die ersten Skizzen zu Papier brachte, war er sich sehr wohl im Klaren über die hohen Erwartungen – auch die eigenen. Und mit der Deutung dieses Ausnahmestücks haben sich die meisten Musikkritiker und Dvořák-Biographen tatsächlich schwergetan. Das Werk wurde vor dem Hintergrund der in jenen Jahren zunehmenden deutsch-tschechischen Spannungen auch »politisch« interpretiert. Angesichts der existenziellen Wucht der d-Moll-Symphonie, ihrer Wut, ihres expansiven Pessimismus, ihres Bekenntnischarakters also, wäre anzunehmen, dass sie von der Biographie und Persönlichkeit ihres Komponisten determiniert war, die höchstwahrscheinlich viel komplexer, leidvoller, »problematischer« waren, als es mit einem »böhmischen Idyll« zusammenpassen würde. Jedenfalls hat sich auch in Dvořáks als heiterer geltender achter Symphonie und in der letzten »Aus der Neuen Welt« ein mehr oder minder latenter Hang zum Tragisch-Sehnsüchtigen nicht mehr verloren. Die Uraufführung der siebten Symphonie fand am 22. April 1885 in London unter Leitung des Komponisten statt. Sie wurde zu einem der größten Erfolge Dvořáks.

Mehr als ein bloßes Füllstück der CD ist Dvořáks «Scherzo capriccioso« von 1883. Dass es sich dramatischer, leidenschaftlicher gibt, als sein verspielter Titel vermuten lässt, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass es in einer Krisenzeit im Leben des Komponisten entstand. Es ist eine aufwändig angelegte, formal wie motivisch-thematisch kunstvoll durchgestaltete Komposition von überzeugender handwerklicher Qualität, die mit großem musikalischem Einfallsreichtum und tänzerischem Impetus aufwartet.

BR-KLASSIK CD 900223

Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 7 d-Moll, op. 70
(Liveaufnahme: München, Herkulessaal der Residenz, 26./27.03.1981)

Scherzo capriccioso, op. 66
(Studioaufnahme: München, Herkulessaal der Residenz, 24.03.1981)

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Bernard Haitink Leitung

Total Time: 49’41 Minuten

  • Dvořáks beeindruckende siebte Symphonie von 1884/85 und das «Scherzo capriccioso« von 1883 – wesentliche Werke der tschechischen Instrumentalmusik des ausgehenden 19. Jahrhunderts
  • Mitschnitt eines Konzerts vom März 1981 aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz (Symphonie Nr. 7); in diesem Rahmen wurde auch das »Scherzo capriccioso« unter Studiobedingungen aufgenommen
  • Ein repräsentatives Beispiel der langjährigen Zusammenarbeit von Bernard Haitink mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks