Für Wolfgang Rihm – I
Programm
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Den 70. Geburtstag von Wolfgang Rihm feiert musica viva mit einer Konzertwoche. Mit der Missa brevis präsentiert der Chor des Bayerischen Rundfunks a cappella ein Werk, das mit äußerst reduzierten Mitteln zu großem inneren Reichtum führt. Der geradezu klassisch ausgewogene, vorwiegend in dichter Polyphonie gestaltete vier- bis achtstimmige Chorsatz wechselt mit ausdrucksstarken homophonen Episoden. Für seinen Liederzyklus, Terzinen an den Tod, der für den Bariton Georg Nigl entstanden ist, verlegte sich Wolfgang Rihm auf vier Gedichte des deutschen Schriftstellers Albert Vigoleis Thelen, der als Mittler zwischen Sprachen und Kulturen hervorgetreten ist. Seit den 1970er Jahren, als er als Enfant terrible die deutsche Musikszene aufmischte, verkörpert Wolfgang Rihm die Unbedingtheit des künstlerischen Schaffensakts. Ins eigene Fleisch lautete deshalb nicht zufällig der Titel seines 1978 geschriebenen Aufsatzes über Lust und Schmerz, und damit auch über die engen Bande zwischen Körper und Geist. Dafür stehen auch die Quintettstudien für seinen ehemaligen Studenten und vielleicht auch Seelenverwandten, den Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann, der das Werk mit SolistInnen des Orchesters auf die Münchner Kammermusikbühne bringt.