Ingo Metzmacher
Programm
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Durch das Werk von Wolfgang Rihm ziehen sich »Kraftlinien« wie die Auseinandersetzung mit bildender Kunst, Literatur und häufig auch das Anknüpfen an eigene Arbeiten. Ältere Kompositionen werden – ohne das Vorgängerstück zu widerrufen – umgeschrieben und überschrieben. Auf diesem labyrinthischen Weg durch die Zeit spielt die notierte und klingende Linie eine zentrale Rolle: »Ich liebe das verschlungene Liniengeflecht orchestraler Möglichkeiten. Es sind die ineinander geschriebenen Lineaturen, an denen ich jetzt schon jahrelang arbeite«, erklärt der Komponist. In Die Stücke des Sängers ist Orpheus zerrissen und seine Leier zerschlagen. Doch aus der Zerstörung entsteht Neues, denn die Harfe spielt weiter: »Alles, was ich an Werk hervorgebracht habe, verdankt sich einem Leben; und nicht etwa einer Strategie, Theorie oder Versuchsanordnung. Es war immer das Leben selber.«