Ivanna Ternay
Die gebürtige Ukrainerin begann ihre musikalische Ausbildung mit sechs Jahren an der «Mykola Lysenko« Musik-Spezialschule in ihrer Heimatstadt Kiew. Ihr Studienwunsch führte sie zu Prof. Irmela Boßler an die Hochschule für Musik und Theater nach Leipzig. Vier Jahre später wechselte sie zu Prof. Davide Formisano an die Musikhochschule Stuttgart.
Während dieser Zeit war sie Stipendiatin der Villa Musica und der Alfred Toepfer Stiftung. Sie gewann einige nationale und internationale Flötenwettbewerbe (Haifa, Moskau, Leipzig, Kiev), absolvierte parallel ein Orchesterpraktikum am Stadttheater Pforzheim und erhielt zweimal in Folge ein Stipendium des ukrainischen President-Fonds. Im Frühjahr 2006 erhielt sie die Auszeichnung der DAAD Stiftung für die hervorragende Leistungen ausländischer Studierenden und ein weiteres Stipendium des »JTI-Fonds«.
Ivanna Ternay ergänzte ihr Studium mit zahlreichen Meisterkursen, die sie bei Jean-Claude Gérard, Peter-Lukas Graf, James Galway, Jeanne Baxtresser, Andrea Lieberknecht, Renate Greiss-Armin, Gaby Pas van Riet und Maxence Larrieu absolvierte. Nach einer erfolgreichen Diplomprüfung erhielt sie an der Musikhochschule Stuttgart einen Aufbaustudienplatz in der Solistenklasse bei Prof. Davide Formisano und schloss es 2011 ebenfalls mit einer Auszeichnung ab.
Sie war Mitglied der Bach-Akademie unter Helmut Rilling und spielte regelmäßig als Aushilfe beim Stuttgarter Kammerorchester sowie dem Südwestdeutschen Kammerorchester. Als Soloflötistin war sie beim Tiroler Landestheater und dem Sinfonieorchester Innsbruck sowie den Bamberger Symphoniker engagiert. Im Sommer 2010 wurde sie Finalistin des 59. internationalen ARD Wettbewerbs und gewann den »BR-KLASSIK-Preis«.
Seit 1. September 2011 ist Ivanna Ternay Mitglied im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Interview
Welche Person / welches Ereignis hat Sie als Musiker maßgeblich geprägt und warum?
Meine Mutter, weil sie für uns viel gesungen hat.
Kuriose Orte, an denen Sie musiziert/geübt haben?
Küche, Keller, ICE, Wald.
Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen würden, welches würden sie dann wählen?
Horn, weil ich den Klang so edel finde.
Gibt es weitere Interessen/Leidenschaften neben der Musik?
Ja! Ich habe seit 2013 zwei Großprojekte am laufen – meine beiden Kinder. Sonst asiatische Kampfkünste und Krimi lesen.
Welche drei Musikstücke würden Sie auf die berühmte Insel mitnehmen?
Pat Metheny »Last train Home«, Bachs Englische Suiten mit András Schiff und eines der Lieder mit Christian Gerhaher.
Was war Ihre letzte musikalische Entdeckung?
Kammermusik von Charles Koechlin. Aufgenommen von meinen Idolen. Traumhaft!
Was ist Ihr persönlicher Musikeralbtraum?
Den hatte ich schon hinter mir in Salzburg: als ich vor dem Aufgang des Maestros einen Extra-Applaus bekommen habe.
Welche Musikerklischees würden Sie gerne geraderücken?
Die Piccoloflöte kann schöner klingen als Zahnbohrer.
Von Pult zu Pult
Gold- oder Silberflöte? Das Instrument putzen oder nicht? Was beeinflusst den Klang? Ivanna Ternay und Henrik Wiese unterhalten sich darüber in einer Folge »Von Pult zu Pult«. Und sie sind nicht immer einer Meinung…
Blick durch’s Schlüsselloch
In unserer Video-Serie zu unseren Kammermusikkonzerten stellen sich die Musiker der Kamera, gewähren Einblicke in kammermusikalische Feinheiten und plaudern aus dem Nähkästchen. Die Fragen kennen sie vorher nicht…
Ivanna Ternay und Bettina Faiss über ein gemeinsames Kammerkonzert vom Mai 2015.
Michael Friedrich, Andrea Karpinski, Christiane Hörr, Samuel Lutzker, Ivanna Tarnay und Bettina Faiss über ein gemeinsames Kammerkonzert.