musica viva | Wolfgang Rihm

Programm
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Wer trauert? Verkörpern die beiden einzigen Musiker*innen auf der Bühne – Bariton und Viola – in Wolfgang Rihms Vertonung des Stabat Mater die im Leben zurückgelassenen Menschen unter dem Kreuz, oder ist es Maria, die um ihren getöteten Sohn klagt wie im Motiv der Pietà? In der Reduktion auf die ungewöhnliche Konstellation von Streichinstrument und Stimme schafft Wolfgang Rihm einen kammermusikalischen Raum, in dem vieles, vielleicht alles möglich ist: vor allem das Singen, sei es wortlos oder instrumental. Entstanden ist das neue Werk für die Bratscherin Tabea Zimmermann und den Sänger Christian Gerhaher – zwei Interpreten, die mit der Musiksprache Wolfgang Rihms zutiefst vertraut sind. »Die Fläche des Singens zu befreien«, dieser scheinbare Widerspruch treibt auch die beiden das neue Werk flankierenden Instrumentalkompositionen Sphäre um Sphäre und Male über Male 2 an. Ihre Ursprünge liegen in Solostücken, die Wolfgang Rihm mehr als nur einmal übermalt und kommentiert hat. Darin schickt er das Klavier ebenso wie die hochvirtuose Klarinette auf Reisen durch neue Landschaften. Im Brennpunkt steht dabei immer ein wortloser Gesang, eine atmende Linie: in den instrumentalen Werken ebenso wie in der unmittelbaren Konfrontation des Baritons mit dem inneren Gesang der Viola.